Eisenmangel und ätherische Öle

Eisenmangel

Eisenmangel – Wie helfen ätherische Öle?

Zum Eisenmangel eine Frage:

Gibt es ein ätherisches Öl, welches auch eisenhaltig ist, also den Eisenwert (das Speichereisen) im Körper wieder auffüllen kann?

Eisenmangel – Die Antwort: Ätherische Öle enthalten keine signifikanten Mengen an Mineralien oder Spurenelementen wie Eisen. Sie bestehen hauptsächlich aus flüchtigen organischen Verbindungen und haben keine nennenswerte nährstoffliche Zusammensetzung. Daher können ätherische Öle den Eisenwert im Körper nicht direkt beeinflussen oder das Speichereisen auffüllen. (Dafür sind sie aber umso effektiver, die Aufnahme von Eisen zu unterstützen – siehe unten.)

Was ist Speichereisen?

Speichereisen bezieht sich auf das Eisen, das im Körper gespeichert wird, vor allem in der Leber, der Milz und im Knochenmark. Dieses Eisen wird in Form von Ferritin und Hämosiderin gespeichert und bei Bedarf freigesetzt, um die Eisenversorgung im Körper zu regulieren.

Was tun bei Eisenmangel?

Eisen ist ein essentielles Spurenelement, das für viele Körperfunktionen wichtig ist, insbesondere für die Bildung von Hämoglobin, dem Protein in roten Blutzellen, das Sauerstoff durch den Körper transportiert. Eisenmangel kann zu Anämie und anderen gesundheitlichen Problemen führen.

Wie kann man den Eisenwert im Körper auffüllen?
Um den Eisenwert im Körper zu erhöhen, ist es am effektivsten, eisenreiche Lebensmittel zu konsumieren oder bei Bedarf (unter ärztlicher Anleitung) Eisenpräparate einzunehmen. Eisenreiche Lebensmittel umfassen:

  • Rotes Fleisch, Geflügel und Fisch
  • Bohnen und Linsen
  • Tofu und andere Sojaprodukte
  • Dunkelgrünes Blattgemüse wie Spinat
  • Nüsse und Samen
  • Vollkornprodukte
  • Eisenangereicherte Lebensmittel

Für die Eisenversorgung sollte man sich also auf eine eisenreiche Ernährung und gegebenenfalls auf Nahrungsergänzungsmittel konzentrieren. Die Aufnahme von Vitamin C zusammen mit eisenreichen Lebensmitteln kann die Eisenaufnahme verbessern, da Vitamin C die Umwandlung von Eisen in eine besser absorbierbare Form fördert.

Vitamin C fördert die Eisenabsorption, indem es nicht-hämisches Eisen, das hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, in eine Form umwandelt, die vom Körper leichter aufgenommen werden kann.

Eisen kommt in unserer Nahrung in zwei Hauptformen vor: Häm-Eisen und Nicht-Häm-Eisen. Diese unterscheiden sich in ihrer Quelle und in der Art und Weise, wie sie vom Körper aufgenommen werden.

Häm-Eisen:

Häm-Eisen ist die Form von Eisen, die in Hämoglobin und Myoglobin vorkommt, den Proteinen, die Sauerstoff in unserem Blut und in unseren Muskeln transportieren. Es kommt hauptsächlich in tierischen Produkten vor, wie rotem Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten.

Häm-Eisen wird vom Körper effizienter aufgenommen als Nicht-Häm-Eisen, mit einer Absorptionsrate von etwa 15-35%. Es ist weniger empfindlich gegenüber hemmenden Faktoren wie Phytaten und ist daher eine zuverlässige Eisenquelle.

Nicht-Häm-Eisen:

Nicht-Häm-Eisen findet sich in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Vollkornprodukten und grünem Blattgemüse sowie in eisenangereicherten Lebensmitteln und einigen tierischen Produkten.

Diese Form von Eisen hat eine geringere Absorptionsrate als Häm-Eisen, typischerweise zwischen 2-20%, abhängig von verschiedenen diätetischen Faktoren. Die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen kann durch das Vorhandensein bestimmter Nährstoffe, wie Vitamin C, verbessert werden, aber sie kann auch durch andere Faktoren wie Phytate, Calcium und bestimmte Polyphenole gehemmt werden.

Für eine ausgewogene Eisenversorgung ist es wichtig, sowohl Häm- als auch Nicht-Häm-Eisenquellen in die Ernährung einzubeziehen. Vegetarier und Veganer, die keine Häm-Eisenquellen konsumieren, können ihre Eisenaufnahme optimieren, indem sie Nicht-Häm-Eisen-reiche Lebensmittel mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln kombinieren, um die Absorption zu verbessern.

Was sind eisenhemmende Phytate?

Phytate, auch bekannt als Phytinsäure, sind eine Form von Phosphor, die in Pflanzen natürlich vorkommen, insbesondere in Samen, Nüssen, Hülsenfrüchten und Vollkorngetreiden. Während Phytate in der Pflanzenernährung eine wichtige Rolle spielen, können sie im menschlichen Körper die Aufnahme von Mineralien beeinträchtigen, darunter Eisen, aber auch Zink und Calcium.

Wie wirken Phytate auf die Eisenaufnahme?

Phytate können Mineralien wie Eisen binden und unlösliche Komplexe bilden, was bedeutet, dass das Eisen nicht mehr frei verfügbar ist, um vom Körper aufgenommen zu werden. Diese Bindung reduziert die Bioverfügbarkeit von Eisen und anderen Mineralien in der Nahrung. Dies kann besonders in Diäten, die reich an Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten und arm an Fleisch sind, zu einer Herausforderung werden.

Umgang mit Phytaten in der Ernährung:

Einweichen, Keimen und Fermentieren: Diese traditionellen Zubereitungsmethoden können helfen, den Phytatgehalt in Lebensmitteln zu reduzieren. Beim Einweichen, Keimen oder Fermentieren werden Enzyme aktiviert, die Phytate abbauen.

Kombination mit Vitamin C: Der Verzehr von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln zusammen mit eisenhaltigen Mahlzeiten kann die Eisenaufnahme verbessern und die hemmende Wirkung von Phytaten verringern.

Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die sowohl pflanzliche als auch tierische Eisenquellen umfasst, kann dazu beitragen, das Gleichgewicht zwischen Eisen und Phytaten zu optimieren. Tierisches Eisen (Häm-Eisen) wird weniger von Phytaten beeinflusst als pflanzliches Eisen (Nicht-Häm-Eisen).

Es ist wichtig zu beachten, dass Phytate trotz ihrer Auswirkungen auf die Mineralienaufnahme auch gesundheitliche Vorteile haben können, darunter antioxidative Eigenschaften. Daher sollte der Konsum von phytatreichen Lebensmitteln nicht vollständig vermieden, sondern im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung angemessen gehandhabt werden.

Vitamin C haltige Ernährung zur Unterstützung der Eisenaufnahme

Die Aufnahme von Vitamin C unterstützt die Eisenaufnahme im Körper auf folgende Weise:

  1. Umwandlung in eine absorbierbare Form: Vitamin C wandelt Eisen, insbesondere das Nicht-Häm-Eisen aus pflanzlichen Quellen, in eine Form um, die vom Körper leichter aufgenommen werden kann.
  2. Bindung von Eisen: Vitamin C bindet sich an Eisen, was die Löslichkeit und damit die Absorption des Eisens im Darm erhöht.
  3. Reduktion von Hemmfaktoren: Vitamin C kann die hemmende Wirkung von Phytaten, die in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind, auf die Eisenabsorption reduzieren.

 

Eisenmangel

Wie unterstützen ätherische Öle bei Eisenmangel?

Zwar enthalten ätherische Öle weder Eisen noch Vitamine, aber sie sind essentiell zur Förderung der Bioverfügbarkeit von Nahrung und Nahrungsergänzungen, die das benötigte Eisen in den Körper bringen. Ätherische Öle verstärken ihre Absorptionsfähigkeit. Siehe dazu den Blog Beitrag, der wissenschaftlich erklärt, wie ätherische Öle zur Bioverfügbarkeit von Eisen und anderen Mineralien sowie Vitaminen und Spurenelementen beitragen. Bioverfügbarkeit ätherischer Öle wissenschaftlich geklärt

Wie können ätherische Öle nun bei der Aufnahme von Eisen in den Körper unterstützen? Hier sind wissenschaftliche Studien zu diesem Thema:

Studie 1: Ätherische Öle von Pfefferminze und Thymian können die Eisenaufnahme verbessern.

Die ätherischen Öle aus Pfefferminze und Thymian wurden in einer Studie des Journal of Agricultural and Food Chemistry als wirksam bei der Verbesserung der Eisenaufnahme erwiesen. Eisen ist ein wichtiger Nährstoff für die Bildung roter Blutkörperchen und für den Sauerstofftransport im Körper.

Studie 2: Ätherische Öle können die Absorption von Nährstoffen verbessern.

Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Agricultural and Food Chemistry, fand heraus, dass bestimmte ätherische Öle wie Oregano und Thymian die Absorption von Eisen und Vitamin A in den Körper erhöhen können. Dies liegt daran, dass diese Öle reich an Phenolen sind, die als „Chelatoren“ wirken und helfen, Mineralien durch die Darmwand zu transportieren. Diese Erkenntnisse könnten besonders für Menschen mit Nährstoffmangel oder bestimmten Verdauungsproblemen nützlich sein.

Studie 3: Ätherische Öle, insbesondere Zitrusöle wie Zitronen-, Orangen- und Grapefruitöl, können die Eisenaufnahme im Körper fördern.

Ätherische Zitrusöle enthalten zwar selbst kein Vitamin C, können aber dennoch die Eisenaufnahme im Körper optimieren. Dies geschieht durch die Wirkung der in den Ölen enthaltenen Verbindungen, die die Absorption von Eisen aus der Nahrung unterstützen können. Bestimmte Bestandteile der ätherischen Öle, wie beispielsweise Limonene, fördern die Aufnahme und Verwertung von Eisen im Körper, auch ohne direkt Vitamin C zu enthalten. Es ist die synergistische Wirkung dieser natürlichen Verbindungen in den ätherischen Ölen, die die Eisenaufnahme unterstützen kann.

Eine Studie veröffentlicht in der Journal of the Science of Food and Agriculture hat gezeigt, dass der Verzehr von Zitrusfrüchten oder deren ätherischen Ölen zusammen mit eisenhaltigen Lebensmitteln die Eisenaufnahme erhöht. Eine andere Studie der Universität von Florida zeigte, dass Vitamin C die Eisenaufnahme um bis zu 67% steigern kann. Es ist wichtig zu beachten, dass ätherische Öle nicht eingenommen werden sollten, es sei denn, sie sind speziell für den Verzehr gekennzeichnet. Ätherische Öle für den Verzehr geeignet

Studie 4: Ätherisches Thymianöl kann ebenfalls bei der Eisenaufnahme helfen.

Es enthält eine chemische Verbindung namens Thymol, die nachweislich die Absorption von Eisen unterstützt. Eine Studie im Journal of Agricultural and Food Chemistry zeigte, dass Thymol die Fähigkeit des Körpers verbessert, Eisen aus Nahrungsmitteln aufzunehmen.

Studie 5: Die Anwendung ätherischer Öle durch Aromatherapie kann auch indirekt zur Verbesserung der Eisenaufnahme beitragen.

Stress und Angst können nämlich den Verdauungsprozess stören und somit auch die Aufnahme von Nährstoffen wie Eisen beeinträchtigen. Lavendel- und Kamillenöl sind bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften und können daher helfen, den Körper zu entspannen und eine optimale Nährstoffaufnahme zu ermöglichen.

Studie 6: Einige ätherische Öle haben entzündungshemmende Eigenschaften, welche sich positiv auf den Verdauungstrakt auswirken können.

Entzündungen im Darm können die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Ätherische Öle wie Pfefferminz- und Ingweröl können helfen, Entzündungen zu reduzieren und so die Eisenaufnahme zu verbessern.

 

Antioxidantien

Studie 7: Ätherische Öle wie Thymian und Majoran haben gezeigt, dass sie die Produktion von roten Blutkörperchen stimulieren können.

Rote Blutkörperchen sind für den Transport von Sauerstoff und Eisen im Körper verantwortlich. Eine Studie der Universität Teheran hat gezeigt, dass diese Öle eine positive Wirkung auf die Hämatopoese (Bildung von Blutzellen) haben können.

Studie 8: Pfefferminzöl kann helfen, Übelkeit und Verdauungsbeschwerden zu lindern

Übelkeit und Verdauungsbeschwerden sind häufige Nebenwirkungen bei Menschen mit Eisenmangel. Eine Studie des Teheran University of Medical Sciences ergab, dass Pfefferminzöl dazu beitragen kann, diese Symptome zu lindern und so möglicherweise eine bessere Eisenaufnahme zu ermöglichen.

Studie 9: Lavendelöl wird oft für seine beruhigenden Eigenschaften gelobt und kann dazu beitragen, dem Eisenmangel vorzubeugen.

Guter Schlaf ist entscheidend für eine effektive Eisenaufnahme im Körper. Laut einer Studie des National Institute of Health (NIH) kann Schlafmangel tatsächlich zur Entwicklung eines Eisenmangels beitragen.

Studie 10: Eukalyptusöl kann dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren.

Entzündungen können die Eisenaufnahme beeinträchtigen und zu einem Mangel führen. Eine Studie der Universität von Coimbra in Portugal hat gezeigt, dass Eukalyptusöl entzündungshemmende Eigenschaften hat und somit möglicherweise die Eisenaufnahme unterstützen kann.

Studie 11: Ätherische Öle wie Zitronenöl können die Eisenaufnahme im Körper fördern.

Eine Studie veröffentlicht in der International Journal of Food Science and Nutrition hat gezeigt, dass das Hinzufügen von Zitrusfrüchten oder deren ätherischen Ölen zu Mahlzeiten die Eisenaufnahme erhöhen kann. Dies liegt an dem hohen Gehalt an Vitamin C in diesen Früchten, das die Eisenaufnahme verbessert.

Studie 12: Einige ätherische Öle können auch helfen, Entzündungen zu reduzieren und so eine bessere Nährstoffaufnahme zu ermöglichen.

Pfefferminzöl zum Beispiel hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann dazu beitragen, den Darm gesund zu halten und eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.


Es ist wichtig zu beachten, dass während ätherische Öle einzigartige Vorteile für die Gesundheit haben, sie zusammen mit ausgewogener Ernährung bei Eisenmangel genutzt werden. Übermäßiger Gebrauch von ätherischen Ölen kann zu Nebenwirkungen führen, einschließlich Hautreizungen und allergischen Reaktionen. Es genügt schon einen (1) einzigen Tropfen eines hochwirksamen ätherischen Öls mit der Nahrung zu sich zu nehmen, und oft genügt bereits das Einatmen eines ätherischen Öls, um die oben genannten Vorteile zu erleben. Lassen Sie sich von einem Experten beraten. Hier geht es zu den Richtlinien für die sichere Anwendung ätherischer Öle.


Zusammenfassende Erkenntnis über Eisenmangel und ätherische Öle:

Wenn man weiß, wie ätherische Öle arbeiten, versteht man auch, dass es von großem Vorteil ist, diese Öle in der Aromaküche zu verwenden, das ätherische Öl (beim Essen) im Aroma-Diffuser zu vernebeln und sich mit einer Aroma-Massage zu verwöhnen. Dabei genügt oft schon ein einziger, hochkonzentrierter Tropfen eines ätherischen Öls.

  1. Die feinstofflichen  ätherischen Öle enthalten keine Mineralstoffe und Vitamine, da diese Substanzen zu grobstofflich sind, um im Prozess der feinstofflichen Destillation in die Öle überzugehen. Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin und übersteht den Destillationsprozess zur Gewinnung ätherischer Öle nicht.

  2. Um die Eisenaufnahme aus Nahrungsmitteln zu optimieren, ist es empfehlenswert, eisenreiche Lebensmittel in Kombination mit Vitamin C-haltigen Nahrungsmitteln und 1 Tropfen eines Zitrusöls zu konsumieren, etwa 1 Tropfen Zitronenöl in einem Glas Wasser zu sich zu nehmen oder ätherische Öle in Speisen zu integrieren. Zitrusöle passen zu fast allen Gerichten.

  3. Der Konsum ätherischer Öle wie Zitronen-, Orangen- oder Grapefruitöl, durch Riechen oder die Zugabe eines Tropfens ins Wasser oder in die Nahrung, unterstützt die Aufnahme von Vitamin C.

Will man also die Nährstoffaufnahme aus der Nahrung und Nahrungsergänzungen potenzieren, sind ätherische Öle in der Aromaküche von großem Nutzen. Zu beachten ist, dass ausschließlich ätherische Öle zum Essen verwendet werden, die auf dem Etikett den Vermerk aufweisen: „Zum Verzehr zugelassen“ oder „Nahrungsergänzung“.

Ätherische Öle, die zum Verzehr zugelassen sind, finden Sie hier.

Nahrungsergänzungen mit ätherischen Ölen gibt es hier.

 

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